Nachdem das erste Saisondrittel hinter uns liegt, ist dies eine gute Gelegenheit, um eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen. Von sechs Spielen haben wir drei gewonnen und drei verloren, damit können wir als Aufsteiger ganz zufrieden sein. Es haben schon Mannschaften länger gebraucht, um sich an den Leistungsunterschied von Bezirks- zu Landesliga zu gewöhnen. Die Ballwechsel sind oft deutlich länger, die Eigenfehlerquote der Gegner geringer und Schwächeperioden werden mehr ausgenutzt.
Spiel 1 – 0:3-Niederlage vs. TV Gerthe (21:25, 20:25, 23:25)
Die klare Auftaktniederlage im Vereinsduell ärgert uns noch heute. Beide Mannschaften agierten sehr nervös und blieben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. In den ersten beiden Sätzen lagen wir Mitte des Satzes mit ein paar Punkten vorne, konnten aber durch dumme Eigenfehler den Vorsprung nicht ausbauen. Zum Satzende spielte dann die 1. Damen ihre Routine jeweils eiskalt aus. Da mit Mara und Lana zwei Mittelangreiferinnen fehlten, spielte Elisa erstmals über die volle Distanz und zeigte eine gute Leistung. Immerhin war uns bereits nach dem ersten Spieltag klar, dass wir eine ganz andere Einstellung bräuchten, wenn wir in der Landesliga eine Chance auf den Klassenerhalt haben wollen.
Spiel 2 – 0:3-Niederlage vs. EVC Massen (12:25, 19:25, 23:25)
Diese andere Einstellung zeigte sich schon eine Woche später gegen den Aufstiegskandidaten von EVC Massen. Viel mehr Elan, Kampfgeist und Risiko prägten unser Spiel. Es ging gar nicht darum, das Spiel zu gewinnen, sondern es dem erfahrenen Gegner so schwer wie möglich zu machen. Dies gelang uns von Satz zu Satz besser. Bei 23:23 war ein Satzgewinn möglich, doch die gegnerischen Mittelangreiferinnen waren an diesem Tag nicht zu stoppen, zumal bei uns auch Lea fehlte.
Spiel 3 – 3:1-Sieg vs. VfL Telstar Bochum III (25:19, 25:18, 14:25, 25:10)
Endlich der erste Sieg. War Telstar an diesem Tag schwach oder wir so stark? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Gegenüber den ersten beiden Spielen hatten wir die Libero-Aufgaben getauscht. Luzia spielte nun in der Annahme, Lara in der Abwehr, anstatt wie bislang umgekehrt. Insgesamt kamen die ersten Bälle besser zu Nina als in den ersten beiden Spielen, sodass wir auch im Zuspiel und Angriff bessere Situationen hatten. Bis Mitte des 1. Satzes war es ausgeglichen. Lana kam dann Mitte des 1. Satzes für Mara und stabilisierte unser Spiel. Nach zwei klaren Satzgewinnen wurden wir im 3. Satzes von der plötzlichen Bochumer Gegenwehr überrascht. Bemerkenswert wie cool die Mannschaft den Satzverlust wegsteckt und dann im 4. Durchgang Telstar fast vom Platz fegte.
Spiel 4 – 3:1-Sieg vs. VV Holzwickede (21:25, 25:13, 25:19, 25:13)
Eines der besten Spiele seitdem ich die Mannschaft trainiere. In fast jedem Element waren wir dem Gegner deutlich überlegen und eigentlich hätte das Spiel 3:0 für uns ausgehen können, denn auch im 1. Satz waren wir fast die ganze Zeit vorne, eher wir zum Satzende alles falsch machten, was man falsch machen konnte. Ab dem 2. Satz war Holzwickede gegen unserem Aufschlag- und Angriffsdruck chancenlos, zudem war unser Block immer wieder zur Stelle. Nina und Lea ragten aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung nochmals heraus.
Spiel 5 – 0:3-Niederlage vs. TV Hörde III (22:25, 14:25, 23:25)
In den Sätzen 1 (wir waren 20:16 in Führung) und 3 (bei 23:23) war mehr drin, aber dazu hätten wir konsequenter und wacher spielen und die Chancen, die sich uns durchaus boten, auch nutzen müssen. Mit den starken Aufgaben der talentierten Hörder Mädels waren wir gerade in der entscheidenden Phase vom Ende des 1. Satzes bis Mitte des 2. Satzes oft überfordert. In diesen 15 Minuten entschied sich eigentlich das Spiel. Aber auch generell war das schon ganz ansehnlich, was Hörde mit starken Mittel- und Außenangriffen zeigte. Hörde erscheint uns im Rückspiel dennoch schlagbar, andererseits ist davon auszugehen, dass die Trainingsbeteiligung bei dem ambitionierten Verein aus Dortmund wesentlich höher sein dürfte als bei uns. Solange sich daran nichts ändert, werden wir mit solchen Niederlagen leben müssen. Wichtiger würde ohnehin das nächste Spiel werden.
Spiel 6 – 3:1-Sieg vs. TV Jahn Dortmund (14:25, 25:23, 26:24, 25:18)
Vielleicht das wichtigste Spiel der Hinrunde führte uns nach Dortmund. Auf den Verlierer würden schwere Wochen warten. Wir kamen zunächst überhaupt nicht ins Spiel und bescherten dem Gegner etliche Punkte, für die er nicht allzu viel machen musste. Der 1. Satz war nach 10 Minuten entschieden. Einerseits war auch klar, dass wir nicht noch so einen katastrophalen Satz spielen würden. Andererseits standen wir schon etwas mit dem Rücken zur Wand. Es wickelte sich eine nervenaufreibende, körperlich und mental kräfteaufreibende Partie, in denen beide Mannschaften tapfer um jeden Ball kämpften. Unsere Überlegenheit im Block wurde durch die disziplinierte Angriffssicherung der Gastgeber ausgeglichen. In den Sätzen 2 und 3 gaben Kleinigkeiten für uns den Ausschlag, ehe wir uns dann im 4. Durchgang spielerisch ab- und durchsetzen konnten. Wie so oft waren es gerade Norina und Anni, die in den entscheidenden Situationen Verantwortung übernahmen und die Mannschaft auf die Siegesstraße führten.