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Sieg im Spitzenspiel

Die Begegnung gegen den engsten Verfolger vom TuS Hattingen am 19.12.2021 erfüllte alle Ansprüche eines Spitzenspiels. Vom ersten bis zum letzten Ballwechsel gab es sehenswerte Angriffe und teilweise unglaubliche Abwehraktionen. Beide Mannschaften verlangten sich alles ab und bestraften Fehler und Schwächeperioden des jeweiligen Gegners zumeist gnadenlos. Es entwickelte sich daher ein spannendes Spiel mit vielen Auf und Abs, das in drei von vier Sätzen in einem Herzschlagfinale mündete. Fairerweise müssen wir zugeben, dass wir die etwas günstigeren Voraussetzungen hatten: Der TuS musste das Vorspiel gegen den SVE Grumme bestreiten und hatte zudem auch noch spätestens nach der Verletzung von Alina Grunwald die dünnere Personaldecke. Für einen fantastische Rahmen sorgten die vielen Fans, davon etwa die Hälfte aus Gerthe. Vielen lieben Dank für den klasse Support.

Gleich der erste gespielte Punkt lieferte eines der Highlights des Spiels. Svea Mai, die beim TuS in der Mitte einsprang, war noch nicht ganz gelandet, da war der Kill-Block von Lea schon im gegnerischen Feld auf dem Boden. Nach einem furiosen Start lagen wir schnell 7:1 vorne, eher der TuS besser ins Spiel kam. Nach gefährlichen Aufschlägen blieb oftmals nur der Außenangriff als unsere einzige Option, der dann oftmals vor einem guten positionierten Doppelblock stand. Der TuS kam heran und wir begleiteten dies gerade in der Endphase durch eine Reihe von Eigenfehlern, sodass wir am Ende knapp aber verdient mit 23:25 unterlagen.

Nun war uns genau diese Situation schon aus mehreren Spielen bekannt. Entsprechend gelassen nahmen wir den Satzverlust zur Kenntnis. Wenn es nicht reicht, können wir zumeist noch 10-20% zulegen und in unseren besten Phasen ist der Gegner meist chancenlos. Dies musste der TuS dann im 2. Satz erfahren. Einen wesentlichen Beitrag leistete dazu Leni, die bereits Ende des 1. Satzes Julia abgelöst hatte, und sich mehrfach gegen den Doppelblock von Anna-Laura und Luisa Timmer (immerhin zwei ehemaligen Verbandsliga-Spielerinnen) behaupten konnte. Nicht schlecht von einem unserer vielen Talente mit ihren mal gerade 15 Jahren. Das 25:13 war dabei tatsächlich noch geschmeichelt, da wir am Ende des Satzes mit der Konzentration nachließen und ein paar Punkte hergaben.

Auch in den 3. Durchgang konnten wir den Schwung zunächst mitnehmen und bis 16:10 sah es weiterhin sehr gut für uns aus. Vor allem im Block hatten wir die deutliche Lufthoheit. Der TuS kämpfte sich aber zurück ins Spiel. Unsere Annahme wackelte, im Angriff kamen wir nicht mehr problemlos durch und die langen Ralleys gingen nun öfter an die Gastgeber. Kopf an Kopf ging es auf die Zielgerade, ehe mal wieder Lea im Block zum 25:23 zur Stelle war.

Im 4. Satz wechselte die Führung hin und her. Früh mussten wir unsere Auszeiten nehmen. Dann brachten uns gerade die Sprungaufschläge von Anni und Norina heran und sogar in Führung. Diesmal endet der Satz nach umkämpften 52 Punkten mit 27:25 für uns. Entscheidend dürften dabei auch zwei Szenen aus Schlussphase gewesen sein, in denen wir unsere Abwehrleidenschaft zeigten: 

  1. Nach einem feinen Tipp von Svea Mai wähnen alle in der Halle den Ball schon auf dem Boden, ehe Anni anfliegt und die Hand als Pancake unter dem Ball schiebt. Mara reagiert geistesgegenwärtig und pritscht den Ball ins gegnerische Feld, wo schon gejubelt wurde. (Die Videoaufnahmen zeigen dann auch, dass der Ball tatsächlich nicht auf dem Boden war.)
  2. Auch in einer anderen Szene sind wir nach einem Außenangriff von Luisa Timmer eigentlich schon geschlagen, da Norina den Ball nur nach hinten abwehren kann, ehe Lara abhebt und den Ball im Flug hinter der Grundlinie zurück ins Feld spielt. Norina pritscht den Ball im Knie rüber, ehe Lea den gegnerischen Angriff herunterflückt.

Nach einem umkämpften, aber m.E. vollkommen verdienten Sieg können wir eine tadellose Hinserie feiern. Fantastisch wir uns die ganze Saison über bislang einerseits gelassen, andererseits mit großer Einsatzbereitschaft aus schwierigen Phasen herausarbeiten. Zudem kamen alle 15 Spielerinnen in den ersten sieben Spielen zum Einsatz und zeigten, dass wir uns auf jede einzelne voll und ganz verlassen können.

Ein Dank geht an den TuS für das spannende und jederzeit sehr faire Spiel, ein anderen an die Schiedsrichter für die sehr souveräne und aufmerksame Leitung.

Auf der Suche nach einer Spielerin des Tages kann man etliche ins Gespräch bringen: Natürlich Lea (das geht ja immer),  oder Nina, die unser Zuspiel so gut gemanaged hat, dass ich das geplante Wechselspiel mit Svenja gar nicht umgesetzt habe, aber allen voran würde ich Leni nennen, die unser Spiel nach der Einwechslung unauffällig aber erkennbar stabilisiert hat.

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